Vorwort

Die Thematik zur Entwicklung der stereofonen Aufnahmeverfahren bis zur heutigen Mehrkanaltonaufnahme stelle ich in den Mittelpunkt meiner Diplomarbeit. Sie näher zu beleuchten wird meine Aufgabe sein. Da jedoch der Bereich der stereofonen Aufnahmetechnik bereits sehr genau erforscht worden ist, kann ich dem nichts wesentlich Neues hinzufügen. Gerade deshalb beabsichtige ich, meine Themen verständlicher zu beschreiben als dies in manchen Fachbüchern geschieht. Der Umfang des ausgewählten Fachgebietes erfordert, mich auf das Wesentlichste zu konzentrieren und nur bestimmte Themen eingehender zu beschreiben.

Mit meiner Arbeit erhoffe ich, bestimmte Grundlagen festigen zu können und vielleicht auch den Nährboden für fruchtbare Ideen zu schaffen. Meine bisherigen Erfahrungen besagen, dass es nicht immer einfach ist, den Anforderungen gerecht zu werden, die einem in der Praxis gestellt werden. Sei es die Realisierung eines Projektes in ausreichender Qualität oder die Erfüllung individueller Wünsche der Musiker. Auf jeden Fall kommt dem Tonmeister bei jeder Produktion eine Vermittlerrolle zu, in die er seine Kreativität einbringen kann.

In meiner Diplomarbeit beabsichtige ich einige Entscheidungen, die in einer Vorbereitungsphase getroffen werden müssen, durch meine theoretischen Anleitungen erleichtern zu helfen. Auf keinen Fall kann ich jedoch eine Garantie für das Gelingen einer Produktion mit meiner Anleitung geben. Denn der Erfolg wird wesentlich  durch den praktizierenden Tonmeister bestimmt, von eignen Vorlieben, Erfahrung und nicht zuletzt von seiner Kreativität und seinen ästhetischen Geschmack. So entstehen Produktionen die ihre eigene Note tragen. Allerdings kann nicht immer nach Vorlieben entschieden werden, oftmals erfordern die Gegebenheiten Vorort sich auf Kompromisse einzulassen. Was wiederum für den Tonmeister eine Gradwanderung zwischen Vorstellung und dem Gelingen der Aufnahme bedeutet. Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich nur sagen, dass ein solides Grundwissen und eine langjährige Praxis, über die ich leider noch nicht verfüge, bei Entscheidungen sehr hilfreich, wenn nicht gar entscheidend sind.

Bei den Mehrkanaltonverfahren ist es mir leider nicht möglich über Erfahrungswerte zu sprechen, da ich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Gelegenheit hatte, eine solche Produktion selbst durchzuführen. Ich hoffe, mit meinen gefundenen Theorien einen Einstieg in dieses hochinteressante Thema gegeben zu haben und dass es mir gelungen ist einige Unklarheiten aufzuhellen. Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass die Mehrkanaltechnik noch in den Kinderschuhen steckt. Die rasante Entwicklung gerade in diesem Bereich lässt die Vermutung zu, dass in einigen Jahren neue Erkenntnisse meine Thesen als überholt erscheinen lassen, bzw. nicht mehr als aktuell zu bezeichnen sind. Dies bitte ich zu bedenken.