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Laufzeitstereofonie

    Laufzeitstereofonie

     

    Bei der Laufzeitstereofonie führen Laufzeitdifferenzen des Schallsignals zwischen den beiden Mikrofonen bis etwa 1ms zu Laufzeitunterschieden zwischen den Signalen an den beiden Lautsprechern und damit zu Phantomschallquellen, die bei der Wiedergabe auf der Stereobasis außerhalb der Mitte liegen; Signale ohne Laufzeitdifferenzen werden in der Mitte abgebildet.Die Laufzeitunterschiede an den Mikrofonen entstehen durch unterschiedlich lange Schallwege von der Schallquelle zu den Mikrofonen.

    Das Mikrofonverfahren der Laufzeitstereofonie ist das AB- Verfahren. 2 Mikrofone werden in einem bestimmten Abstand (Mikrofonbasis) nebeneinander vor der Schallquelle aufgebaut. Durch den Wegunterschied der zwischen einem Punkt des Klangkörpers und den beiden Mikrofonen A und B auftritt, entstehen Laufzeitdifferenzen zwischen den Mikrofonsignalen bzw. zwischen den Lautsprechersignalen bei der Wiedergabe auf Grund dessen Phantomschallquellen bilden, also eine stereofone Abbildung möglich wird.

    Die Laufzeitdifferenzen sind für die Wahrnehmung bestimmend, sie sind aber in der Praxis im allgemeinen mit geringen Intensitätsunterschieden verbunden. A und Bsind Monomikrofone mit bevorzugter Kugelrichtcharakteristik;beide Mikrofone haben die gleiche Richtcharakteristik. Sie geben unmittelbar die Signale für den linken und rechten Kanal ab.

    Vorteilhafte Eigenschaften des AB- Mikrofonverfahrens sind die erreichbare große Abbildungsbreite, die gute Tiefenstaffelung der Schallquellen und die beeindruckende Raumillusion. Nachteile sind die Spreizung des Zentrums des Klangkörpers und die Verdichtung in den Randzonen bei der Wiedergabe, die relativ schlechte Lokalisierbarkeit und die Gefahr eines "Loches in der Mitte"

    Ein grundsätzliches Problem der reinen Laufzeitstereofonie ist die Klangfärbung des Monosignals, wenn es als Summe aus L und R gebildet wird. Das Monosignal erhält dabei einen Frequenzgang der einer Kammfilterkurve entspricht. Aus diesem Grund muss der Laufzeitstereofonie die Kompatibilität abgesprochen werden.

    Vollständige Auslöschungen kommen in des bei der Monobildung nur dann vor, wenn die Signale L und R exakt gleich groß sind, sie können sich auch nur bei den Signalen des Direktschalls gegenseitig auslöschen, nicht aber bei Diffusschall, da sich die Phasendifferenzen ständig ändern.Da eine AB- Mikrofonanordnung aber im allgemeinen bevorzugt in größerem Abstand von der Schallquelle, also im Diffusfeld, aufgestellt wird, sind Dämpfungen bzw. Auslöschungen in der Praxis nicht so gravierend wie in der KlangfärbungEine Möglichkeit die Vorteile der Stereofonie zu nutzen und ihre Kompatibilität zu erhöhen, bzw. völlig wieder herzustellen, besteht darin, für Pegelunterschiede zusätzlich zu den Laufzeitunterschieden zu sorgen.Damit gelangt man zu den sogenannten "gemischten Aufnahmeverfahren", auch zu Kombination von Laufzeitstereofonie mit Stützmikrofonen. In Einzelfällen kann ein kompatibles Signal auch dadurch gewonnen werden, dass nur ein Kanal, nicht die Summe beider als Monosignal gilt.

     

 

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