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Gestaltungsmöglichkeiten mit dem Delay

    Gestaltungsmöglichkeiten mit dem Delay

     

     

    Voraussetzung für die natürliche Abbildung des Raumeindruckes und der räumlichen Tiefe ist die sorgfältige Gestaltung der Laufzeiten, und zwar entsprechend der Prinzipien der raumbezogenen Stütztechnik. Wenn nicht auf diese Prinzipien eingegangen wird, so zerstören die Anteile der Raummikrofone die Qualität der Aufnahme. Im besonderen gehen durch die unverzögerten Mikrofonsignale die Eigenschaften räumlicher Abbildung verloren. Das gestützte Instrument klingt dann aus seiner räumlichen Umgebung herausgelöst und oft unnatürlich vordergründig. Die raumbezogene Stütztechnik bewirkt, dass die natürliche zeitliche Folge von Direktschall und erster Reflexion , die durch das Hauptmikrofon gegeben ist, weitgehend erhalten bleibt. Ebenso verhält sich die Abbildungsqualität des Hauptmikrofons in bezug auf den Raumeindruck. Das Stützsignal trägt trotzdem zur Erhöhung des Lautstärkepegels, Präsenz oder der Durchsichtigkeit der Instrumente bei.

    Der durch die Delaygestaltung hervorgerufene „ frühe Seitenschall“ erzeugt die raumspezifische interaurale Dekorrelation der beiden Ohrensignale und ruft damit den Effekt der auditiven Räumlichkeit hervor. Ganz ähnlich ergibt sich durch Auswertung real-räumlicher Reflexionsmuster die Wahrnehmung von Tiefen. Somit wird mit der Hilfe der Surroundkanäle die sogenannte Simulationsebene der Stereofonen- wiedegabe überwunden. Doch können die aufgenommenen Raumanteile der Stereofonenwiedergabe hinzugemischt  und so gestaltet werden, dass sie als Reflexionen und Nachhall den Effekt der Einhüllung  übernehmen. Bei der zweikanaligen Wiedergabe wird die reale Wahrnehmung des Raumeindrucks und der räumlichen Tiefe nicht erreicht, sondern nur eine Darstellung der räumlichen Perspektive in der Simulationsebene zwischen den Lautsprechern, ähnlich der perspektivischen Darstellung in einem flachen Bild. Reflexionen  und Nachhall des Wiedergaberaumes entsprechen selten denjenigen des Originalraumes, erzeugen aber alleine das akustische Umfeld des Hörers. Die nun vom Wiedergaberaum hervorgerufene Widersprüchlichkeit des Raumeindrucks beeinträchtig die Abbildung des Originalraumes bei einer Stereofonen- Wiedergabe im Gegensatz zu einer Mehrkanaligen- Wiedergabe sehr.

     

    Der Delay- Plan für eine 3/2- Aufnahme

     

    Grundlage ist eine klare Vorstellung über das beabsichtigte Reflexionsmuster im Wiedergaberaum, welches die zeitliche Folge und die räumliche Zuordnung von Direktschall, erster Reflexionen und den  Nachhall beinhaltet. Für jeden Teil des Klangkörpers muss entschieden werden, welches Mikrofonsignal für Direktschall und Richtungsdarstellung zuständig ist. Dies bildet dann auf der Zeitachse den Bezugspunkt Null und währe dann für den gesamten Klangkörper das Hauptmikrofon. Alle weiteren beteiligten Mikrofone liefern relativ dazu entweder vor- oder nacheilende Signale.

    In diesem Beispiel sind  die Entfernungen der Stützmikrofone A bis F beziehungsweise G bis M zum Hauptmikrofon etwa gleich, sodass gruppenweise der Laufzeitausgleich möglich ist. Bei Gruppe 1 während das –25 ms und bei Gruppe 2 –40 ms. Von jeder Gruppe werden vier „erste Reflexionen“  mit unterschiedlichen Reflexionsabständen (Spalte 4) und unterschiedlichen Richtungen (Spalte 7) abgeleitet. In Spalte 5 werden die Summen aus Kompensation und Reflexionsabstand ermittelt. Spalte 6 schließlich enthält die Gesamtverzögerungen unter Berücksichtigung des Raummikrofons. Die gemäss Spalte 7 eingestellten Richtungen bewirken eine räumliche Verteilung der ersten Reflexionen, beeinflussen aber infolge der Verzögerung nicht die Lokalisation des gestützten Instrumentes. Der Delay- Plan enthält keine Pegeleinstellungen. Der Tonmeister kann die Pegelverhältnisse in weiten Grenzen variieren, ohne den Raumeindruck zu beeinträchtigen.

     

 

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